Biomaterial- und Datenbank

Im Rahmen des Aufbaus der Fakultät für Gesundheitswissenschaften und in Umsetzung des Forschungskonzeptes der FGW, wurde das Pilotprojekt „Brandenburger Biomaterial- und Datenbank“ (BB-BMDB) initiiert.

Ziel des Pilotprojekts

Das Pilotprojekt hat das Ziel, anwendungsnahe Forschung zu intensivieren und die Vernetzung aller Forschungseinrichtungen in der Region zu fördern.

Dafür sollen Proben menschlicher Körpersubstanzen, die mit demographischen und klinischen Daten verknüpft sind, unter Einhaltung rechtlicher Grundlagen für FGW-Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden. Dies betrifft insbesondere Daten und Materialien, die im Rahmen von Registerstudien oder prospektiven klinischen Studien erhoben wurden.

Für eine zukunftsgerichtete biomedizinische Forschung ist es aus Sicht der FGW unerlässlich, über qualitätsgesicherte Biomaterialien und die dazugehörigen Daten zu verfügen.

Bisherige Ergebnisse

In dem Projekt unter Leitung von Prof. Mantke, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel und Prodekan für Forschung der FGW, wurden dabei folgende Ergebnisse erarbeitet:

  1. Unter allen kooptierten Mitgliedern der FGW, wurde mittels einer Umfrage der Bedarf an einer Brandenburger Biomaterial- und Datenbank und auch die bevorzugten Organisationsstrukturen dafür eruiert.
  1. Basierend auf den verschiedenen Modellen von Biomaterial- und Datenbanken erfolgte eine umfängliche Kostenkalkulation hinsichtlich der verschiedenen Modelle für die FGW, um einen dauerhaften Betrieb einer Biomaterial- und Datenbank für die FGW kalkulieren zu können. In diesem Zusammenhang wurde als Pilotprojekt eine Biomaterial- und Datenbank für das kolorektale Karzinom am Universitätsklinikum Brandenburg etabliert.
  1. Den Forscherinnen und Forschern der FGW wird im Ergebnis dieses Projektes ein Muster-Ethikantrag, der im Rahmen des Pilotprojektes durch die Ethikkommission der MHB genehmigt wurde, zur Verfügung gestellt, um mit relativ überschaubarem Aufwand zukünftige Projekte zum Beispiel mit anderen Tumorentitäten unkomplizierter realisieren zu können.
  1. Im Rahmen des Pilotprojektes wurden folgende SOPs und Richtlinien entwickelt und in der Praxis geprüft, die den Forscherinnen und Forschern der FGW ab sofort als Muster zur Verfügung stehen:
  • Muster_Ethikantrag
  • Muster_Datenschutzkonzept
  • Muster_Studienprotokoll
  • Muster_Patienteninformation und Einwilligungserklärung
  • Muster_SOPs
  • Muster_Kooperationsverträge

Sind Sie Mitglied der FGW oder einer der Trägeruniversitäten, so können Sie die im Projekt erarbeiteten Dokumente über das Referat Forschung der FGW (Kontakt: Dr. A.-H. Lutter, Tel. 03573 85923, E-Mail anne-helen.lutter(at)fgw-brandenburg.de) abrufen und für ihre eigenen Projekte als Vorlage nutzen.

  1. Aus dem Projekt wurde beispielhaft an der Biomaterial- und Datenbank kolorektales Karzinom mit Unterstützung der MHB und des Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel eine beispielhafte molekulargenetische Publikation generiert, die derzeit in der Begutachtung ist.

Ausblick

Im Ergebnis dieses Pilotprojektes steht nun für die FGW und die Trägeruniversitäten die Entscheidung an, inwieweit eine Biomaterial- und Datenbank an der FGW dauerhaft eingerichtet wird und ob die nötigen finanziellen Ressourcen dafür dauerhaft aufgebracht werden können.

Projektpartner: Medizinische Hochschule BrandenburgUniversität PotsdamBrandenburgische Technische Universität Cottbus-SenftenbergDeutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam – Rehbrücke

Weitere Informationen

Prof. Dr. René Mantke
Prof. Dr. René Mantke
FGW-Prodekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg (Schwerpunkt Forschung)
Tel.: +49 3381 411200

Die Verantwortung als Träger der Brandenburger Biomaterial- und Datenbank (BB-BMDB) übernimmt die Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Dazu werden derzeit Verträge zwischen den drei Trägerhochschulen Universität Potsdam, Brandenburgisch Technische Universität Cottbus-Senftenberg und der Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane ausgearbeitet.

Die BB-BMDB versteht sich als Informations- und Serviceplattform: Die Verarbeitung und wissenschaftliche Charakterisierung (Forschung) der Biomaterialien erfolgt i.d.R. an den beteiligten Wissenschaftseinrichtungen. Das Biomaterial und die medizinischen Kontextdaten können an die externen (dezentralen) Einrichtungen zum Zweck der Analytik und Auswertung in Forschungsvorhaben weitergegeben werden. Die Biobank tritt allgemein als Dienstleister auf und kann auf Wunsch der Kooperationspartner den qualitätsgesicherten Einschluss von Patienten/Probanden, inklusive den Materialerwerb, die Zwischenlagerung, Zulieferung bzw. Transport der Bioproben zu den externen Nutzern sowie die Verwaltung der Daten übernehmen.

Es ist vorgesehen, dass die Spender eine Einwilligung in schriftlicher Form gegeben haben, die die Verwendung ihrer Biomaterialproben (Gewebe und Körperflüssigkeiten) und Daten im Rahmen der standortübergreifenden Prozesse der Brandenburger Biomaterial- und Datenbank erlaubt. Zudem werden auf die internen Prozesse der Datenverarbeitung und die Datenschutzkonzepte der teilnehmenden Standorte verwiesen.  Die Einsicht bzw. Nutzung der gespeicherten Datensätze können über eine Suchanfrage an die BB-BMDB beantragt werden.

  • Betreuung und Beratung von Projektanfragen und prospektiven Sammlungen/Studien
  • Zuordnung und Speicherung von klinischen Informationen
  • Verwaltung und Weitergabe von Proben und Daten an externe Partner
  • Unterstützung bei der klinischen Forschung (einschließlich Forschungstätigkeit und Datenanalyse)
  • Qualitätssicherung und -management der Daten und Proben
  • Übernahme und Eingliederung retrospektiver Biomaterialsammlungen

Dokumente, welche im Rahmen der Brandenburger Biomaterial- und Datensammlung benötigt werden (z.B. Patienteninformation und Einwilligung, Ethikantrag, Studienprotokoll und Arbeitsanweisungen/SOPs) können auf Anfrage zugesandt werden. Diese können als Vorlage für die jeweiligen Projekte (klinische Studien) verwendet werden.

Prof. Dr. Christos C. Zouboulis, Dr. Amir Hossini

Hochschulklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie/Städtisches Klinikum Dessau/MHB

Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Prof. Dr. René Mantke, Dr. Christian Linke

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie/Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel/MHB

Versorgungsforschung, Onkologie, Kolorektales Karzinom

Prof. Dr. Stefan Lüth, Dr. Werner Dammermann

Innere Medizin II/Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel/MHB

Gastroenterologie, Hepatologie, Endoskopie 

Prof. Dr. Markus Deckert, Dr. Julia Schröder

Innere Medizin II/Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel/MHB

Hämatologie, Onkologie, Lymphome

Prof. Dr. Ivo Buschmann, Dr. Philipp Hillmeister

Innere Medizin I/Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel/MHB

Angiologie, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Koronare Herzkrankheit

Prof. Dr. Michael Hauptmann

Institut für Biometrie und Registerforschung/MHB

Biometrie und Registerforschung

Dr. Kristin Schnuppe

Koordinierungszentrum für Klinische Studien Brandenburg/MHB

GCP, AMG, Medizinethik

Prof. Dr. Christian Butter, PD Dr. Anja Haase-Fielitz

Kardiologie/Herzzentrum Brandenburg/Immanuel Klinikum Bernau/MHB

Herzinfarkt, akute Herzinsuffizienz, akute Nierenschädigung

Prof. Dr. Peter Langendörfer

Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik/BTU Cottbus-Senftenberg

Telemedizin, Informatik, Sicherheit in pervasiven Systemen

PD Dr. Olga Ramich

DIfE/Molekulare Ernährungsmedizin

Ernährung, Stoffwechsel, Adipositas, Typ 2 Diabetes

Gemeinsame Fakultät
Der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg