Bericht: 4. FGW-Forschungspartnering zu Ernährung, Bewegung und Psyche

Mittwoch, 24.04.2024
Impulsvortrag von Prof. Dr. med. Notger Müller, Universität Potsdam/FGW zu „Lebensstil und Bewegung als Schlüsselfaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen – Perspektiven für die digital assistierte Prävention und Intervention“

Am 15. April 2024 fand im Konferenzzentrum „Villa Bergmann“ des Klinikums Ernst von Bergmann Potsdam das 4. FGW-Forschungspartnering 2024 statt. Unter dem Motto „Forschung vernetzen – Kooperationen aufbauen – Projekte entwickeln“ bildet die seit 2021 gemeinsam mit Partnereinrichtungen durchgeführte Veranstaltungsreihe der FGW den Rahmen zum Kennenlernen aktueller Forschungsthemen in einem ausgewählten Schwerpunktbereich der Gesundheits- und Lebenswissenschaften in Brandenburg.

Am 15. April 2024 fand im Konferenzzentrum „Villa Bergmann“ des Klinikums Ernst von Bergmann Potsdam das 4. FGW-Forschungspartnering 2024 statt. Unter dem Motto „Forschung vernetzen – Kooperationen aufbauen – Projekte entwickeln“ bildet die seit 2021 gemeinsam mit Partnereinrichtungen organisierte und durchgeführte Veranstaltungsreihe der FGW den Rahmen zum Kennenlernen aktueller Forschungsthemen in einem ausgewählten Schwerpunktbereich der Gesundheits- und Lebenswissenschaften in Brandenburg.

Die diesjährige Veranstaltung widmete sich dem Schwerpunkt „Ernährung, Bewegung, Psyche – Neue Lösungen für Prävention und Rehabilitation“. Diese in enger Beziehung miteinander stehenden Bereiche sind in vielfältiger Weise von Lebensstil und Verhalten geprägt und von besonderer Bedeutung u.a. für die Entstehung chronischer und degenerativer Erkrankungen, die eine wachsende Inzidenz in der alternden Gesellschaft aufweisen. Der Bedarf an neuen Lösungen in Prävention und Rehabilitation bei diesen Krankheiten ist daher groß, was auch am großen Interesse an dieser Veranstaltung ablesbar war.

Gruppenbild vlnr: Dr. rer. nat. Kathrin Reißig (MHB), Dr. Günter Peine (Transferadvisor FGW), Prof. Dr. med. Olaf Ahlers (MHB/ FGW), Prof. Dr. med. Notger Müller (Universität Potsdam, FGW), Dr. med. Karin Hochbaum (Medizinische Geschäftsführerin Klinikum Ernst von Bergmann), Quelle: Klinikum Ernst von Bergmann

Herr Prof. Matthias Schulze, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), hat in seinem Impulsvortrag zur Eröffnung der Veranstaltung hinsichtlich der Erwartungen und der Grenzen der Precision Nutrition für Gesundheit und Prävention das Konzept einer „Precision Nutrition“ vorgestellt und anhand von Beispielen die Variabilität des Response-Verhalten von Studienteilnehmern vor dem Hintergrund der Vielzahl von Einflussfaktoren (Stress, Genetik/Epigenetik, Ernährungsstatus u. a.) erläutert. Zu den Kernbotschaften des Beitrages zählt die Feststellung, das immer noch große Forschungslücken zu füllen sind, z.B. bei der Identifizierung und Validierung neuer Biomarker), um evidenzbasierte Gruppen-spezifische Ernährungsempfehlungen mit hohem Impact für die Bevölkerung (Public Health) abgeben zu können.

Der nachfolgende Impulsvortrag von Prof. Notger Müller (Universität Potsdam/FGW) konzentrierte sich auf das Thema „Lebensstil und Bewegung als Schlüssel für ein besseres Altern“. Rückblickend auf die Sicherung des Überlebens in frühen Entwicklungsetappen des Menschen, in denen Denken und Bewegung eine Einheit bildeten, lautete die zentrale These des Vortrages, dass die Co-Aktivierung von skeletto-muskulärem System und Gehirn die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern und stabilisieren hilft. Die vorgestellten Ergebnisse aus Studien, darunter der „Magdeburger Tanzstudie“, mit über 65-jährigen Personen zeigten eindrucksvoll, dass regelmäßiges körperliches Training zu einem deutlichen Anstieg des Hippocampus-Volumens sowie zu verbesserter Gedächtnisleistung beitrugen. Zusätzliche Effekte auf die Neurogenese können durch ein kombiniertes physisches und kognitives Training erreicht werden.

Der abschließende Impulsvortrag von Prof. Frank Zimmermann-Viehoff (Klinikum Ernst von Bergmann) zum Thema Kognitive und Psychophysiologische Targets in der Psychosomatischen Prävention stellte die Bedeutung der Bereiche Verhalten, Kognition, Physiologie, Emotion und Sozialfaktoren für die Behandlung relevanter chronischer Erkrankungen (Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas) in den Mittelpunkt. Am Beispiel der Herzfrequenzvariabilität verdeutlichte der Vortrag den Einfluss psychischer Faktoren wie Depression, Angststörungen, als auch physiologischer Faktoren wie somatische Belastungsstörungen auf diesen Parameter der Herzgesundheit.

Insgesamt 19 wissenschaftliche Steckbriefe und 13 Pitch-Vorträge bildeten die Grundlage für den anschließenden, intensiven wissenschaftlichen Austausch an den drei Thementischen „Ernährung“, „Bewegung“ und „Psyche“.

Die Veranstaltung bot damit erneut den mehr als 80 Teilnehmenden aus Brandenburg und Berlin vielfältige Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und neue Ideen für eine zukünftige Forschungszusammenarbeit zu entwickeln.

Autor: Dr. Günter Peine
Quelle der Fotos: Klinikum Ernst von Bergmann